Über mich und mein Vorhaben

Das bin ich: Fabienne Ufert, 18 Jahre alt, und drauf und dran nach dem Abi erst einmal etwas von der Welt zu sehen.

Vor ungefähr vier Jahren habe ich mir in den Kopf gesetzt, einmal nach Brasilien zu reisen und dieser Traum soll jetzt endlich wahr werden, nämlich in Form eines Freiwilligendienstes in Porto Alegre.

Mein Wunsch ist es, einen bestmöglichen Eindruck des Landes und der Kultur zu erhalten sowie auch mit meinen Fähigkeiten etwas weiterzugeben.

Ich werde in einer Gastfamilie leben und im Projekt CESMAR arbeiten, eine Ganztagesstätte für Kinder und Jugendliche von drei bis 19 Jahren aus eher sozial schwachen und ärmeren Verhältnissen. Dort werde ich voraussichtlich im Englischunterricht und bei verschiedenen Freizeitaktivitäten tätig sein.

Ziel dieser Einrichtung ist es, Kindern eine möglichst glückliche Kindheit in einem sicheren Umfeld zu gewährleisten sowie sie intellektuell zu fördern.

Die Organisation welche mich entsendet heißt „Icja Freiwilligenaustausch weltweit e.v.“. Sie ist weltweit vernetzt und bietet Jugendlichen und Erwachsenen fast überall die Möglichkeit einen Lern- und Freiwilligendienst anzutreten.

Ich bin mir sicher, dass viele neue Eindrücke auf mich warten werden und da ich diese gerne mit euch teilen würde, würde ich mich freuen wenn ihr mich während des nächsten Jahres hier auf meinem Blog mit begleiten würdet.

Sonntag, 4. Oktober 2015

Was ich denke.

Hey ihr Lieben, ich wollte euch mal wieder auf den neusten Stand der Dinge bringen. 
Wie nicht anders zu erwarten (ich habe schließlich noch nie etwas anderes von mir gegeben), geht es mir immer noch richtig gut hier. Letztens habe ich mit meiner besten Freundin gesprochen, die ebenfalls gerade einen einjährigen Freiwilligendienst in Peru leistet und sie hat gesagt, dass sie schon nach wenigen Tagen das Gefühl hatte, voll und ganz angekommen zu sein. Ich kann nur bestätigen, dass sie vollkommen Recht hat, da es mir ganz genauso ging. 
Auch wenn die Lebensverhältnisse doch anders sind und vieles nicht dem gewohnten deutschen Standard entspricht, fühle ich mich keineswegs fehl am Platz. Schließlich ist der Standard Deutschlands hier nicht maßgebend. 
Oft werde ich gefragt, was denn der größte Unterschied zwischen Deutschland und Brasilien sei und meinte Antwort ist die Art und Weise wie sich Menschen begegnen und kennen lernen, nämlich mit einer unglaublich Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die zwar in Deutschland auch existieren kann, aber meines Erachtens nicht in diesem Maße. Ich weiß, dass klingt schwer nach Klichee, aber es handelt sich dennoch um meine tatsächliche Erfahrung und Wahrnehmung hier. 

Gestern wurden Stefan (der andere deutsche Freiwillige in meinem Projekt) und ich Ich zum Kaffee mit anderen Freiwilligen aus Brasilien bei uns im Projekt eingeladen und es ging darum, was wir mit ins Projekt bringen um es weiterzugeben und auch was wir von unserem Freiwilligendienst mitnehmen. 
Für Stefan und mich ist das in erster Weise der Englischunterricht, da wir der Meinung sind, dass Sprachen neue Türen öffnen und das genau das ist, was die Kids dort brauchen. Erschreckenderweise ist die Einstellung, dass sich die Lebensverhältnisse sowieso nie ändern werden, bei vielen stark vertreten. Die Aussicht auf Perspektiven und Ziele im Leben auf der Basis einer sichereren Kindheit mit einigen Prinzipien wie gegenseitigem Respekt und Teamgeist, bildet das Grundgerüst des Projekts CESMAR. 
Um dazu beizutragen reicht es aber manchmal auch einfach, sich die Zeit zu nehmen um einem Kind einfach zuzuhören, wenn es über sein Leben erzählt, gerade, weil es oftmals keine schönen Geschichten sind. Was mich zum Beispiel extrem erstaunt ist die Tatsache, dass schon die Jüngeren Kids mit beispielsweise acht Jahren vom Todesfall ihres großen Bruder erzählen, als wäre es sehr wohl traurig gewesen aber irgendwie auch normal, dass sowas passiert. Respekt an die Kids meinerseits, dass sie so gut damit umgehen können bzw. müssen. 
Mir gibt das Einblick in ein ganz anderes Leben und hilft, einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Etwas, was ich sehr zu schätzen weiß, gerade weil es einen auch sehr nachdenklich macht. Ich bin einfach unglaublich dankbar, dass ich diese Erfahrung machen darf.
So, das war jetzt einmal ein kleiner Einblick in meine Gedanken. Liebste Grüße aus dem endlich sonnigen Porto Alegre und denkt daran, euch bei Fragen immer an mich zu wenden. 


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